Das dreckige Geschäft mit der Gülle

Anfrage zum Ausbringen von Gülle

In den letzten Jahren hat sich die Gülle-Produktion in der Tierhaltung deutlich erhöht.  Es gibt immer mehr und die Produzenten wissen nicht wohin damit. Sie sind deshalb bereit, höhere Preise für die Abholung gleichbleibender Mengen zu zahlen.

Sogenannte Güllebörsen zeigen, dass man daraus aber durchaus ein Geschäft machen kann. Hier sind sowohl Zulieferer und Abnehmer angemeldet. Es ist nicht einmal festgelegt, welche Seite bezahlen muss. Manchmal zahlt der Landwirt, der Mist abzugeben hat, manchmal der Bauer, der ihn dringend für den Ackerbau benötigt. Ein interessantes Geschäftsmodell. Man erhält seinen Dünger und bekommt eventuell sogar noch Geld dafür.

Allerdings hat dies für die Abnehmer bzw. die Anwohner auch Nachteile. Einige Bundesländer klagen bereits über hohe Trinkwasserbelastung durch die großen, unter anderem auch importierten Mengen Gülle auf den Feldern.

Die Lieferungen werden wohl oft nicht ausreichend kontrolliert. Wir müssen uns daher nicht über Nitratbelastungen wundern. Aber vor allem auch nicht über multiresistente Keime, die ebenfalls mit auf die Felder ausgebracht werden.

Wir sind jetzt von Bürgern befragt worden, wie es im Gemeindegebiet mit dem Ausbringen von Güllelieferungen aus entfernten Stallbetrieben aussieht. Es werden wohl vermehrt große Gülletransporte beobachtet, die großflächig Gülle ausbringen.

Es besteht Angst vor der Verunreinigung des Trinkwassers oder auch Infektionen mit multiresistenten Keimen.

Fragen dazu in der Gemeindevertretung am 18.05.2021:

  1. Hat die Gemeinde einen Überblick darüber, ob und in welchem Umfang in unserem Gemeindegebiet Gülle großflächig ausgebracht wird?
  2. Müssen die Lieferungen von Gülle gemeldet werden?
  3. Wie wird sichergestellt, dass es nicht zu Verunreinigungen des Trinkwassers kommt, falls große Mengen von Gülle ausgebracht werden?